Gerade im Dezember (der leider dazu neigt immer etwas hektisch zu sein) merkt man schnell, dass man sich oft viel zu viele Aufgaben aufhalst. Man möchte vor Jahresende noch so viel erledigen und gerät durch die Flut von Aufgaben leicht in Stress und das kann ganz schön überwältigend sein.
Doch wie findet man die Balance zwischen all den Dingen, die man erledigen muss und der inneren Ruhe und Gelassenheit?
1. Prioritäten setzen
Ich glaube eine der wichtigsten Fähigkeiten ist es, Prioritäten setzen zu können. Ganz besonders wenn du selbstständig arbeitest, bist du komplett für deine eigene Arbeit verantwortlich. Und da diese Arbeit in den allermeisten Fällen von dir ganz allein erledigt werden muss, ist deine todo-Liste wahrscheinlich oft länger, als es dir lieb ist. Das kann einen unter Druck setzen und es ist wichtig zu entscheiden, welche Aufgaben die wichtigsten sind und zuerst erledigt werden müssen.
Ich habe eine Trello toDo-Liste, die ich nach Wichtigkeit sortiert anlege. Zusätzlich unterteile ich meine Aufgaben auch noch danach, wie viel Zeit ich für die Erledigung ungefähr brauche. Wenn ich nur ein paar Stunden Zeit habe oder an einem Tag einfach nicht ganz so gut drauf bin, kann ich eine entsprechend weniger zeitintensive Aufgabe abarbeiten. Für größere Projekte plane ich mir entsprechend mehr Zeit ein. Die wichtigsten Projekte platziere ich ganz oben auf meiner Liste und markierte sie mit einem farblichen Label. So behalte ich eine gute Übersicht. Und keine Sorge, meine Liste ist auch immer voller, als es mir lieb ist ;)
2. Gelassener mit dem „unperfekten“ Zustand umgehen
Diese Erkenntnis führt mich auch gleich zum zweiten wichtigen Punkt: Gelassener mit nicht perfekten Zuständen umzugehen. „Learn to dance on the edge of finish“ wie Seth Godin es einmal in einem seiner Blogbeiträge so zutreffend formuliert hat. Diese Fähigkeit ist existenziell, wenn man nicht durchdrehen möchte und um die eigene Arbeit, trotz vieler Aufgaben, immer noch genießen zu können. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, vor allem wenn man Erwartungen anderer nicht enttäuschen möchte.
Aber man kann sich nicht zerreißen und gute Arbeit benötigt einfach ihre Zeit. Mit diesem Wissen kann man entspannter an die eigenen Aufgaben herangehen und sich Schritt für Schritt voran arbeiten. Das Wort „fertig“ gibt es eigentlich sowieso nicht wirklich, vor allem nicht im Web, wo sich alles ständig weiterentwickelt.
3. Wirklich konzentriert arbeiten
Auf Blogbeiträgen liest man immer wieder den Begriff „Deep Work“. Das ist heutzutage für uns alle glaube ich eine große Herausforderung. Wir sind alle an einen recht hektischen Alltag mit der ständigen Erreichbarkeit über alle möglichen Kanäle gewöhnt. Diese Erreichbarkeit für ein paar Stunden am Tag zu unterbrechen, um wirklich konzentriert Arbeit zu leisten ist Gold wert. Bei mir klappt das an manchen Tagen besser als an anderen, das gebe ich ganz ehrlich zu.
Wenn mir die Konzentration schwer fällt habe ich mir angewöhnt, mit Hilfe einer Timetracking-App (ich nutze Tomato One für Mac) meine Arbeitszeit in kurze Abschnitte von 25 Minuten zu unterteilen. 25 Minuten volle Konzentration sind recht leicht machbar. Danach mache ich eine Pause von mindestens 5 Minuten, zum Beispiel um mir einen Tee zu machen. Diese Zeiteinteilung funktioniert für mich sehr gut.
4. Die Wichtigkeit von Pausen erkennen
Bewusste Pausen einlegen, ist dann gleich auch mein nächster Tipp. Und damit meine ich nicht, Zeit unbewusst verstreichen lassen, sondern sich wirklich für Pausen Zeit zu nehmen und diese bewusst wahrzunehmen. Das ist garnicht so einfach, vor allem wenn man das Gefühl hat so richtig viel zu tun zu haben. Aber gerade wenn man sich gestresst fühlt, sind Pausen aus meiner Erfahrung besonders wichtig. Kurz bewusst durchatmen und den Stress hinter sich lassen, ist so hilfreich, um danach wieder konzentriert (und nicht hektisch und wuschig) weiterarbeiten zu können. Eine tolle App für Atemübungen und kleine Meditationseinheiten ist zum Beispiel Calm.
5. Trello nutzen
Ich liebe todo-Listen, genau deshalb versuche ich es nicht mit dem Listen-Anlegen zu übertreiben. Wenn die todo-Listen so komplex werden, dass man schon Kopfscherzen beim Anschauen der eigenen Listen bekommt, erfüllt das ganze ja nicht unbedingt seinen Zweck. Aber ohne meine Aufgaben aufzuschreiben, würde ich ganz einfach zu viel vergessen. Daher nutze ich Trello, um meine Aufgaben zu verwalten.
Ich habe mein todo-Listen System ja schon weiter oben angedeutet. Um nicht zu viele Trello-Boards zu haben, ist es wichtig, dass man ab und zu die eigenen Listen neu sortiert und unnötiges rausschmeißt. Das habe ich neulich getan und mit meiner neuen Ordnung bin ich sehr zufrieden. Neben Inspirations-Boards (z.B. um Blogbeitragsideen zu notieren) habe ich jetzt ein todo-Board. In diesem Board habe ich eine Heute-Liste und eine Wochen-Liste. Von der Wochen-Liste schiebe ich mir jeden Abend etwas in die Heute-Liste. So weiß ich, was ich am kommenden Tag zu tun habe. Alles erledigte lösche ich sofort.
Es ist aber vor allem wichtig, dass du dir ein für dich funktionierendes System ausdenkst. Jede Mensch arbeitet ein bisschen anders. Zu kompliziert machen sollte man es auch nicht. Sonst ist man ständig mit der Verwaltung von Listen beschäftigt, anstatt wirklich zu arbeiten.
6. Gesund ernähren und genug schlafen
Ohne langweilig klingen zu wollen, aber genug Schlaf und eine gesunde Ernährung sind inzwischen sehr wichtig für mich. Ich fühle mich einfach so viel besser, wenn ich wach bei der Arbeit bin. Wenn ich müde arbeite, brauche ich für alles doppelt so lange.
Aber auch hier funktioniert jeder anders und man muss einfach auf den eigenen Körper hören. Wenn man selbstständig ist, kann man sich die Arbeitszeit natürlich am besten frei einteilen. Aber auch im Job kann man vielleicht etwas darauf achten, die wichtigste Arbeit in der eigenen produktivsten Zeit zu erledigen und die nicht so wichtigen Arbeiten auf die übrige Zeit zu verlegen.
7. Positiv bleiben
Die richtige Einstellung zu behalten, ist nicht immer einfach. Vor allem nicht, wenn man das Gefühl hat alles wächst einem über den Kopf. Aber mit Pausen, genug Schlaf, gesundem Essen und dem damit verbundenen guten Gefühl, ist es meiner Erfahrung nach so viel einfacher eine positive Einstellung zu behalten.
Man kann sich auch jeden morgen vor der Arbeit ein kleines Mantra aufsagen und sich überlegen, welche Aspekte der eigenen Arbeit einem besonders gut gelungen sind und was man alles schon hinbekommen hat. Man tendiert immer schnell dazu die negativen Dinge in den Fokus zu rücken, statt sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Wenn man sich jeden Tag kurz Zeit nimmt, alles wahrzunehmen, was man Gutes geleistet hat, wird der Fokus bewusst umgedreht und man bekommt aus einer Erfahrung automatisch eine etwas positivere Sichtweise.
Dein Feedback
Welche Tricks und Tipps hast du, deine Ziele beruflich oder auch privat zu erreichen? Nutzt du bestimmte Apps oder Online-Tools, die dir helfen deine Ziele zu erreichen ohne dabei im Stress zu versinken? Hast du eigene Erfahrungen, die du an andere weitergeben kannst? Schreib mir doch dein Feedback und deine Tipps in einem Kommentar. Ich freue mich von dir zu hören.
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