Studium, Ausbildung, Quereinstieg oder Learning by Doing, es gibt viele verschiedene Wege, um Webdesigner zu werden. Doch welcher Weg ist der Richtige und was würdest du jungen Leuten empfehlen, die gerne als Webdesigner arbeiten möchten?
Eine Empfehlung auszusprechen ist immer schwierig, da es natürlich nie einen allgemeingültigen „richtigen“ Weg gibt. Viele Webdesigner, die sich ihr Handwerk komplett selbst beigebracht haben (mit Hilfe von Tutorials oder Video-Lehrgängen und durch jede Menge Praxisübung) arbeiten oftmals sehr erfolgreich. In vielen Fällen sogar erfolgreicher, als jemand der ein Studium an einer FH oder Hochschule absolviert hat.
Der Quereinstieg
Wahrscheinlich ist in kaum einer Branche der Quereinstieg so leicht möglich, wie im Web-Bereich. Oftmals gibt es für aktuelle Berufe im Web noch nicht einmal eine richtige Ausbildung oder ein Studium, da die Berufe noch sehr neu sind.
Auch das Tätigkeitsfeld im Bereich Webdesign entwickelt sich ständig weiter und ohne sich weiterzubilden und neue Trends zu verfolgen und auszuprobieren, ist man schnell nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Dinge. Diese ständige Weiterentwicklung ist zwar manchmal anstrengend, aber gleichzeitig auch sehr erfrischend. Außerdem bietet sie Quer- und Neueinsteigern die Chance, einfach mitmachen zu können und erfolgreich in ihrem Bereich zu sein auch ohne bereits jahrelange Arbeitserfahrung vorweisen zu können.
Studium oder Ausbildung
Auch wenn ich also keinesfalls denke, dass eine Ausbildung oder ein Studium ausschlaggebend ist, um erfolgreich als Webdesigner zu arbeiten, würde ich persönlich jungen Leuten, die gerade ihren Abschluss in der Tasche haben auf jeden Fall empfehlen, eine Ausbildung oder ein Studium zu machen.
Den eine Ausbildung macht ja auch jede Menge Spaß und bietet die Möglichkeit, sich nach der Schule erst einmal ein bisschen orientieren, ob der Jobbereich auch wirklich das ist, was man machen möchte. Außerdem lernt man während der Ausbildungszeit auch jede Menge Gleichgesinnte mit ähnlichen Interessen kennen. Meist lernt man daher im Studium oder in der Ausbildung Leute kennen, mit denen man später (oder besser noch gleich während der Ausbildungszeit) zusammen arbeitet und gemeinsam Projekte und Aufträge umsetzt.
Learning by Doing
Allerdings würde ich nur zu einer Ausbildung raten, die einem jede Menge echte Praxiserfahrung ermöglicht. Ob diese Erfahrung durch mehrere Praktika während der Studienzeit, einer Ausbildung direkt in einer Agentur oder innerhalb eines freieren Studiums, das einem nebenher ermöglicht, eigene Projekte umzusetzen oder Aufträge anzunehmen gesammelt wird, ist wohl je nach persönlicher Vorliebe unterschiedlich.
Aber Learning by Doing ist so wichtig und je mehr „echte“ Projekte man umsetzen kann, umso besser. Während der Ausbildung kann so auch gleich die eigene Haushaltskasse aufgebessert werden. Und was gibt es Besseres, als das erste eigene Geld zu verdienen mit der Arbeit, die einem wirklich Spaß macht.
Meine persönlichen Erfahrungen
Ich selbst bin auch ein bisschen auf Umwegen zum Webdesign/Webentwicklung gekommen. Während meines Studiums (Visuelle Kommunikation an der HfG Offenbach) habe ich eher viele verschiedene Bereiche ausprobiert, Typografie, klassisches Zeichnen und Computer-Animation hatten es mir damals besonders angetan. So richtig konnte ich mich aber nicht entscheiden und damals hatte mich die ständige Arbeit am Computer auch immer etwas abgeschreckt (diese Zeiten haben sich inzwischen geändert…), so dass ich zwar einige Webprojekte realisiert habe, aber nie hundertprozentig in diese Richtung eingestiegen bin.
Erst nach einem Parallelstudium im Bereich Südostasien-Wissenschaften und Sinologie an der Uni Frankfurt, einem Aufenthalt in Shanghai und der Gründung von Manuels und meinem ersten, kleinen Reise-Blog war ich mehr und mehr vom Web begeistert. Im Nachhinein denke ich, dass ich a) schon während des Studiums viel mehr reale Projekte hätte machen sollen (viele meiner Kommilitonen hatten sich schon während des Studiums selbstständig gemacht und konnten von den Erfahrungen im echten Job profitieren) und b) denke ich, dass ich selbst sehr von einem sehr freien Studium profitiert habe. So konnte ich viel aus verschieden kreativen Bereichen mitnehmen, sogar noch ein zweites Sprachstudium nebenher verfolgen und dadurch, dass das Studium nicht zu vororganisiert war, wurde man eigentlich viel besser auf das „Real Life“ vorbereitet, denn schließlich ist dieses ja auch alles andere als vororganisiert.
Wie ist deine Meinung?
Wie sind deine eigene Erfahrungen zum Thema Ausbildung im Bereich Webdesign und was würdest du jungen Leuten empfehlen, die als Webdesigner durchstarten wollen? Über deinen Kommentar zu diesem Thema freue ich mich sehr!
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