Nachdem ich im letzten Artikel über den Shoppincart-Anbieter E-junkie berichtet hatte wurde es schnell deutlich, dass man bei E-junkie (vor allem mit der seit 1. August geltenden Button-Lösung für Online-Shops in Deutschland) jede Menge Anpassungen benötigt, um den Shop in Deutschland Abmahnsicher umzusetzen. Daher habe ich mich nach alternativen Lösungen für den Verkauf unserer WordPress-Themes umgesehen und mich letztlich für das WordPress-Plugin WooCommerce entschieden. Hier meine ersten Erfahrungen und Tipps:
1. Die Vorteile von WooCommerce
Die Einbindung in WordPress
WooCommerce ist ein kostenloses e-Commerce WordPress-Plugin von Woothemes (einem der größten WordPress Theme-Shops weltweit). Wenn man bereits WordPress nutzt, ist der Vorteil eines e-Commerce Plugins, dass man den Verkauf der eigenen Produkte direkt im WordPress-Adminbereich verwalten kann. Außerdem ist es leichter den Shop an das eigene Webdesign anzupassen, da WooCommerce genau wie WordPress selbst über Themes gestaltet werden kann. Es gibt eine ganze Reihe von fertigen WooCommerce-Themes (kostenlose und kostenpflichtige) oder man kann sich ein eigenes Theme oder Child-Theme erstellen.
Erweiterungen und Verknüpfung mit anderen Diensten
Ein weiterer großer Vorteil sind die vielen Extensions, die es für das WooCommerce-Plugin gibt. Bisher habe ich noch nicht viele der Extensions ausprobiert, aber es lohnt sich sicherlich in die ein oder andere Extension zu investieren.
So kann man leicht verschiedene Dienste in den eigenen Shop integrieren, um so beispielsweise ein Affiliate-Programm (zferral), weitere Zahlungsmöglichkeiten (Amazon Simple Pay oder Sofortüberweisung) oder eine Ausdruck-Funktion für Rechnungen und Lieferscheine (über Print Invoices/Packing Lists) anzubieten.
Deutsche Sprachunterstützung
Um den WooCommerce-Shop komplett auf Deutsch übersetzt zu nutzen, habe ich außerdem das kostenlose WordPress-Plugin „WooCommerce German (de_DE)“ installiert. Dieses überschreibt lediglich die Sprachdateien des eigentlichen WooCommerce-Plugins und garantiert damit aber auch die korrekten Formulierungen für die seit 1.08.2012 geltende Button-Lösung für deutsche Online-Shops. Und auch im Adminbereich werden einige fehlende Texte vom Plugin übersetzt.
2. Die Button-Lösung für Online-Shops in Deutschland
Die seit dem 1.08.2012 geltende „Button-Lösung“ besagt, dass nur noch ganz bestimmte, deutliche Formulierungen für die Kaufen-Buttons in einem Online-Shop gültig sind (hier eine Übersicht mit allen Regeln zur Button-Lösung).
So sollen Verbraucher besser geschützt werden und die Online-Shop Welt übersichtlicher und einheitlicher gestaltet werden. Die Umsetzung der Button-Lösung ist leider bei vielen Shopsystemen (vor allem, wenn diese aus dem englischsprachigen Raum kommen) nicht ganz einfach. Bei Woocommerce sind die Regeln meiner Ansicht nach recht leicht umzusetzen, vor allem wenn man das deutschsprachige Plugin verwendet. Die Elemente des Shops (z.B. die Formular-Felder) können über sogenannte Hooks in der WordPress-Theme functions.php Datei außerdem noch angepasst und erweitert werden (hier eine Anleitung zur Verwendung der WooCommerce Hooks).
3. Der Verkauf digitaler Produkte
Die Option digitale Produkte zum Download direkt über den eigenen Server anzubieten, ist im WooCommerce-Plugin schon standardmäßig integriert. Man muss einfach beim Anlegen eines neuen Produktes unter Produktdaten / Allgemein die Option „Virtuell“ und „Herunterladbar“ anklicken, um das Feld zum Hochladen des Produktes angezeigt zu bekommen. Hier kann man das eigene Produkt hochladen (z.B. in einer .zip Datei) und die Anzahl und den zur Verfügung stehenden Zeitraum für den Download wählen.
Der Käufer bekommt dann nach dem erfolgreichen Kauf automatisch eine Email mit dem Download-Link für das Produkt zugeschickt. Die Download-URL wird verschlüsselt, wenn man die Option „Downloads erzwingen“ in den Woocommerce Shop-Einstellungen unter Allgemein / Digitale Downloads wählt.
4. Anpassungen von Woocommerce
Wenn man wie bei Elmastudio.de schon eine fertige Webseite hat, in die man Woocommerce einbinden möchte, ist die WooCommerce Dokumentation „Woocommerce Docs“ sehr hilfreich. So kann man etliche individuelle Anpassungen relativ schnell umsetzen, wenn man sich etwas mit WordPress-Code auskennt und sich ein wenig in das Woocommerce-System einarbeitet.
Ansonsten würde ich eher empfehlen auf eines der fertigen WooCommerce-Themes zu setzen. Eventuell kann man das Theme auch mit dem eigenen Theme kombinieren und nur den Shop auf einem extra Woocommerce-Theme laufen lassen.
Deine Erfahrungen und Tipps?
Da ich denke, dass das Thema Onlineshops vor allem in Kombination mit WordPress sehr spannend ist und ich werde auf jeden Fall meiner Erfahrungen hier auf dem Blog weiter teilen. Wie sind deine Erfahrungen und Tipps zu WooCommerce oder kannst du ein anderes Shop-System oder WordPress-Plugin empfehlen.
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