WordPress ist eines der bekanntesten Open Source-Blogsysteme, und auch als Content Management System wird WordPress immer beliebter. Wir selbst haben die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Kunden ihre Webseite mit WordPress als CMS umsetzen möchten. Ein CMS ist eine praktische Sache, und für viele Kunden sehr wichtig. Sie möchten Ihre Inhalte selbst einpflegen und oft auch einen kleinen Firmen-Blog führen. Da es bei einem Webseiten-Projekt mit WordPress jedoch einiges zu beachten gibt (z.B. stehen regelmäßige Updates an, ein Backup von Daten und Datenbank wird benötigt etc.) habe ich eine Auflistung erstellt, was es bei einem Kundenprojekts mit WordPress alles zu beachten gibt.

1. Die Server-Voraussetzungen überprüfen

Da dein Kunde bisher eventuell nur eine statische Webseite genutzt hat kann es sein, dass die Server-Voraussetzungen nicht für eine WordPress-Installationen ausreichen. Auch eine zu alte PHP-Version kann im Einsatz sein oder es kann vorkommen, dass ein WordPress-Plugin bei einem bestimmten Hosting-Anbieter einfach nicht funktionieren will (ich hatte diesen Fall einmal mit dem Contact 7 Kontaktformular-Plugin).

Um die Wahrscheinlichkeit für spätere, technische Probleme schon vor Projektbeginn zu reduzieren, solltest du deinen Kunden gleich zu Beginn über die Voraussetzungen für eine WordPress-Installation informieren. Auch sollte vorab geklärt sein, ob dein Kunde sich selbst um die Bedingungen kümmern wird, oder ob du diese Aufgabe auch für deinen Kunden übernehmen wirst.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn es für das Projekt bisher noch keinen Webauftritt gibt. Du solltest deinen Kunden auf Anfrage einen Hosting-Anbieter deines Vertrauens nennen können und auch abwägen, welchen Hosting-Plan du für das geplante Projekt empfehlen kannst. Arbeitest du auch mit Kunden im Ausland zusammen, ist es wichtig, sich auch über Hosting-Anbieter im jeweiligen Land zu informieren.

Außerdem solltest du mit deinem Kunden besprechen, ob du als Webdesigner auch für die Installation von WordPress auf dem Server zuständig sein wirst, oder ob du nur die Einrichtung des individuellen WordPress-Themes übernimmst. Wenn du beim Projekt mit einem Systemadministrator deines Kunden zusammen arbeitest, ist es immer sinnvoll, vor Projektbeginn direkt mit diesem Kontakt aufzunehmen. Schließlich ist nicht jeder Systemadiministator auch gleichzeitig WordPress-Experte, und durch ein kurzes Gespräch können spätere Probleme oder Missverständnisse meist schnell geklärt werden.

2. Wer übernimmt spätere WordPress- und Plugin-Updates?

Der große Vorteil von einem System wie WordPress ist natürlich, dass Webseiteninhalte später leicht aktualisiert und neue Seiten oder Artikel hinzugefügt werden können. Dieser Vorteil bringt aber auch mit sich, dass sich ein so großes System, wie WordPress ständig weiterentwickelt und regelmäßige Updates von WordPress selbst und von verwendeten WordPress-Plugins anstehen.

WordPress fuer KundenprojekteDie Updates regelmäßig durchzuführen ist sehr wichtig. Ganz besonders auch, um die Sicherheit es Systems und die Funktionalität der Plugins gewährleisten zu können.
In der Regel erscheint alle 1-3 Monate ein WordPress-Update, Plugin-Updates gibt es häufiger. Durch die automatische Update-Funktion im WordPress-Admin ist das regelmäßige Updaten sehr viel leichter geworden. Doch auch beim automatischen Update ist es wichtig, vorab ein Backup aller Daten und der Datenbank vorzunehmen. Und das führt auch gleich zum nächsten Punkt, den du auf alle Fälle vor Projektbeginn mit deinem Kunden besprechen solltest – dem Backup-Plan.

3. Der Backup-Plan

Es gibt zwei Bereiche, die bei einer WordPress-Webseite gesichert werden müssen. Die Daten der WordPress-Installation und die Datenbank. Für beide Bereiche sollte ein regelmäßiger Backup-Plan erstellt werden. Da es jede Menge Möglichkeiten für einen Backup-Plan gibt, solltest du als erstes mit deinem Kunden besprechen, wieso ein Backup so wichtig ist, wie viel Zeit und Budget für das Backup investiert werden soll, und wer sich nach Projektende um das Backup kümmern wird.

Verschiedene Backup-Optionen habe ich bereits im Artikel “Backup-Plan für WordPress-Webseiten: Hilfreiche Tipps, Programme und Plugins” angesprochen. Die Firma Automattic der Wordress-Macher bietet mit Vaultpress außerdem eine neue, praktische All-in-One Lösung für Backups an. Vaultpress ist zwar noch in der Beta-Phase, dennoch können dort schon Pakete für das Komplett-Backup Tool in einer Basis-Version (15$ im Monat) und einer Premium-Variante (40$ im Monat) gebucht werden.

4. Wer wird die Seiteninhalte pflegen?

Neben dem sehr wichtigen Backup-Plan musst du außerdem mit deinem Kunden besprechen, wer nach Projektende die regelmäßige Pflege der Inhalte und das Einstellen neuer Seiten und Artikel übernehmen wird.

Wenn auch du diese Aufgabe übernimmst, ist es eventuell sinnvoll ein monatliches Support-Budget oder einen festen Stundenlohn für diese Arbeiten vorab zu vereinbaren.

5. Video-Anleitungen und Schulungen

Aus meiner Erfahrung kann auch eine kleine Schulung oder eine Serie von Video-Anleitungen sehr hilfreich sein, um einen Mitarbeiter mit dem WordPress-Adminbereich (Umgang mit Widgets, den individuellen Menüs oder dem Artikelbereich) vertraut zu machen und die Einpflege neuer Inhalte oder Bilder zu erklären. Auch hier solltest du den Bedarf für eine Einarbeitung und das benötigte Budget mit deinem Kunden vorab besprechen.

WordPress fuer KundenprojekteHilfreiche Tipps für die Erstellung von Video-Screencasts findest du übrigens im Artikel “Tipps für Kundenprojekte: WordPress-Funktionen in kurzen Screencasts erklären”.

Programme für die Aufnahme von Screencasts sind z.B. Camtasia Studio (Profi-Programm, kostenpflichtig) oder Screenr (verknüpft mit Twitter, 5 Minuten Screencasts kostenlos) oder Jing (kostenfreies Screencast-Programm von Camtasia).

6. Die Sicherheit von WordPress optimieren

Da du für deinen Kunden natürlich eine möglichst sichere WordPress-Installation vorbereiten möchtest, solltest du auch das Thema Sicherheit mit deinem Kunden besprechen, und WordPress-Plugins zur Optimierung der Sicherheit einer WordPress-Installation empfehlen. Nützliches Plugins sind z.B. Secure WordPress oder WP Security Scan.

Wichtig ist auch, dass du und dein Kunde sichere Benutzernamen und Passwörter für die WordPress-Installation wählst, hierzu findest du im Artikel “WordPress 3.0: Die Sicherheit beginnt beim Anlegen eines Blogs” von Sergej Müller hilfreiche Tipps.

7. Die Suchmaschinenoptimierung

WordPress bietet jede Menge Möglichkeiten und praktische Plugin-Lösungen zur Suchmaschinenoptimierung einer Webseite. Selbstverständlich sollte bei der Programmierung des Themes schon auf eine suchmaschinenfreundliche Programmierung geachtet werden (z.B. durch die Nutzung von h1-h6-tags, einer korrekten Nutzung des title-tags etc.).

Darüber hinaus solltest du mit deinem Kunden besprechen, welche zusätzlichen Plugins zum Einsatz kommen sollen, und wie wichtig auch die regelmäßige Aktualisierung von Inhalten für eine gute Platzierung bei Google & Co ist. Hilfreiche Plugins für SEO sind u.a. All in One SEO PAck, wpSEO oder Google XML-Sitemaps. Weitere Plugin-Tipps findest du auch im Artikel “8 Excellent WordPress SEO Plugins” bei Six Revisions.

Wichtig!

Meiner Ansicht ist es ganz wichtig darauf zu achten, möglichst alle offenen Fragen vor Projektbeginn mit einem Kunden zu besprechen. Dabei solltest du immer bedenken, dass die meisten deiner Kunden wahrscheinlich keine Technik- oder Computerexperten sind, oftmals noch nicht mit einem Content Management System gearbeitet haben oder garnicht so genau nicht wissen, was ein Server oder eine Datenbank eigentlich ist.

Daher finde ich es ganz wichtig mit dem Kunden zu sprechen, und möglichst ohne allzu viele Fachausdrücke alle Fragen zum Thema WordPress, Content Management System, SEO, Backups etc. vor Projektbeginn zu klären.

Hast du noch mehr Tipps und Vorschläge, um diese Auflistung um weitere, wichtige Punkte zu ergänzen? Welche Erfahrungen hast du bereits mit WordPress bei Kundenprojekten gemacht?

Über deine Tipps und Erfahrungsberichte freue ich mich sehr!