Wenn man selbstständig ist, hat man meist die verschiedensten Aufgaben zu erledigen und muss seine Arbeitszeit entsprechend einteilen. Als Webdesigner benötigt man neben der Zeit für die eigentliche Designarbeit z.B. auch viel Zeit um Kunden zu betreuen, Projekte zu planen, sich mit Teamkollegen zu besprechen, Emails zu beantworten, neue Computer-Skills zu lernen, die eigene Webseite oder den Blog zu pflegen, Rechnungen und Steuern zu erledigen und und und…

Um bei all diesen unterschiedlichen Aufgaben den Überblick zu behalten, und das möglichst ohne dabei in Stress zu geraten, benötigt man als Freelancer auch ein ziemlich gutes Organisationstalent. Schließlich soll der Arbeitsalltag ja Spaß machen und man soll die Freiheit, selbstständig und ohne Druck vom Chef zu arbeiten, auch genießen können.

Hier einige meiner Tipps und Erfahrungen, um den Arbeitsalltag als Freelancer so erfolgreich und stressfrei wie möglich zu organisieren.

1. Feste Arbeitszeiten etablieren

Natürlich gibt es immer viel zu tun und gerade wenn man gerade erst frisch in die Selbstständigkeit startet und sich etwas aufbauen möchte, tendiert man schnell dazu, viel zu viel zu arbeiten und sich selbst unnötig unter Druck zu setzen.

Daher ist es meiner Ansicht nach ganz wichtig, auch als Freelancer feste Arbeitszeiten zu etablieren und diese dann auch einzuhalten. Natürlich meine ich damit nicht, dass man seinen Arbeitstag bis auf die Minute durchplanen sollte. Viel mehr denke ich ist es wichtig, ganz bewusst einen gesunden Rhythmus im Arbeitsalltag zu finden, mit dem man dann auch langfristig glücklich ist.

2. Jede Mensch arbeitet anders

Zu Beginn meiner Selbstständigkeit dachte ich immer, dass es ideal sei einen ganz normalen “nine-to-five” Arbeitstag anzustreben. Doch ehrlich gesagt habe ich recht schnell gemerkt, dass ich bei diesem Rhythmus überhaupt nicht effektiv arbeiten kann.

Mittags bin ich zum Beispiel fast zu überhaupt nichts zu gebrauchen und wenn ich dennoch versuche, nach dem Mittagessen direkt weiterzuarbeiten, quäle ich nicht meist recht erfolglos vorm Computer-Monitor und verschwende dabei unnötige Energie. Inzwischen habe ich dazu gelernt und heute versuche ich meinen Arbeitsrhythmus entsprechend dieser kleinen Hoch- und Tiefpunkte abzustimmen.

Das dieser Rhythmus bei jedem Menschen völlig unterschiedlich ist und wie man am besten damit umgeht, kannst du übrigens auch im sehr empfehlenswerten Buch “Brain Rules” von John Medina nachlesen. Der Autor beschreibt hier wie das menschliche Gehirn funktioniert und gibt Tipps, wie man diese Erkenntnisse nutzen kann, um möglichst effizient zu lernen und zu arbeiten.

3. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen

Ganz besonders, wenn man von zu Hause aus arbeitet ist es wichtig, sich ich einen festen Arbeitsplatz mit einer angenehmen Atmosphäre einrichten. Wenn man auf die Dauer nicht gerne zu Hause arbeitet, entweder weil man dort nicht konzentrieren kann oder weil es einem zu einsam ist, kann man sich auch überlegen eine Bürogemeinschaft mit anderen Selbstständigen zu gründen.

Bei der Frage nach der besten Arbeitsatmosphäre für die Arbeit als Freelancer sind die Meinungen sicher sehr unterschiedlich, und man sollte auf das eigene Gefühl hören. Der eine arbeitet lieber in einer “offiziellen” Arbeitsatmosphäre und fühlt sich von der Zusammenarbeit mit anderen Freelancern inspiriert. Ein anderer genießt wiederum die Freiheit von zu Hause aus zu arbeiten, um so vielleicht auch mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.

4. Unnötige Ablenkung vermeiden

Vor allem wenn man die meiste Zeit am Computer und im Internet arbeitet, ist es aus meiner Erfahrung auch sehr wichtig, sich für bestimmte Erledigungen feste Zeiten einzuteilen. Wenn man ständig Zugriff auf eingehende Emails, Blogkommentare, Twitter-Nachrichten, Facebook-Posts etc. hat, ist man natürlich schnell verleitet neue Nachrichten sofort zu lesen und zu beantworten. Schließlich macht die Kommunikation im Netz ja auch viel Spaß und ist wichtig für jeden Freelancer.

Um die wichtigsten Arbeiten dennoch möglichst effizient erledigen zu können, habe ich mir inzwischen feste Zeiten am Tag für Emails, Twitter & Co eingerichtet. So habe ich mir z.B. eine Stunde am Tag für die Beantwortung von Mails und Blog-Kommentaren eingeteilt. Twitter, Facebook, Skype und manchmal auch das Telefon schalte ich während der Arbeit meist komplett aus, um mich so besser konzentrieren zu können.

5. Apps zum Zeitmanagement

Auch wenn ich mich natürlich für die vielen tollen Apps und Programme für Freelancer begeistern kann, nutze ich selbst eigentlich nur den Google Kalender, die Online to do-Liste TeuxDeux (weil sie so schön simpel ist) und das Timetracking-Tool Toggl, um meine Arbeit zu organisieren.

Der Google Kalender ist praktisch für Termine und eine längerfristige Planung von Projekten. Bei “TeuxDeux” erstelle ich mir immer einen Wochenplan mit Aufgaben und Erledigungen und das Tool “Toggl” ist super praktisch, um konzentriert zu arbeiten und sich selbst ein wenig besser zu kontrollieren.

Aus meiner Erfahrung ist es nicht so wichtig, ständig die neusten Apps und Tools zu testen, da es sonst schnell passieren kann, dass man viel zu viel Zeit damit verbringt, neue Programme zu testen und auszuprobieren, anstatt seine eigentliche Arbeit zu erledigen.

6. Ausreichend Pausen und Bewegung einplanen

Da man ja gerade als Freelancer die Freiheit hat die Arbeitszeit frei einzuteilen, sollte man dies auch nutzen, um genug Zeit für Pausen, Bewegung und Sport in den Arbeitstag einzuplanen.

Gerade wenn man meist den ganzen Tag am Computer arbeiten, ist dieser Ausgleich extrem wichtig. Und nach einem Spaziergang an der frischen Luft, einem Ausflug mit dem Fahrrad oder ein paar Bahnen im Schwimmbad fühlt man sich auch gleich viel entspannter. Außerdem sind feste Mahlzeiten natürlich ein muss, und für diese sollte man sich auch immer genug Zeit nehmen und das Mittagessen auf gar keinen Fall schnell zwischendurch am Arbeitsplatz verputzen.

Deine Erfahrungen und Tipps

Wie organisierst du deinen Arbeitsalltag als Freelancer? Welche Erfahrungen und Tipps sollte man deiner Meinung nach unbedingt an andere weitergeben, die ebenfalls in die Selbstständigkeit starten wollen?

Über dein Feedback und deine Tipps freue ich mich sehr!