In den nächsten Tagen soll die neue WordPress-Version 3.1 veröffentlicht werden. Ein ganz besonderes Highlight für WordPress Theme-Designer bei diesem Update ist das neue Post Formats Feature, in der deutschen WordPress-Version (Artikel)-Formatvorlagen genannt. Vielen Blog-Fans ist die Unterteilung von Artikeln in verschiedene Formate bestimmt bereits vom Blog-System Tumblr bekannt. Bei Tumblr kann man schon lange Artikel als Text, Zitat, Bild, Video etc. markieren. Die Artikel werden dann mit Hilfe von CSS unterschiedlich gestylt.
Die Tumblr-Funktion ist so beliebt, dass man inzwischen den Ausdruck “tumblr-like blogging”, also Bloggen im Tumblr-Stil mit den unterschiedlichen Artikel-Formaten verbindet. Und ab WordPress 3.1 können auch WordPress-Blogger von dieser flexibleren Art des Bloggens profitieren. Hier also ein erster Vorab-Einblick in das praktische, neue WordPress-Feature.

1. Die Artikel-Formate im Überblick

  • Standard: Das Standard-Format von Artikeln, wie bisher gewohnt.
  • Aside: Eine Nebenbemerkung oder Notiz, gewöhnlich ohne die Artikel-Überschrift angezeigt.
  • Gallery: Ein Artikel mit Bildergalerie. Matt Mullenweg nutzt dieses Post Format bereits auf seinem Blog und verwendet Gallery-Posts im Sinne eines Fotoalbum (ähnlich wie Flickr-Alben).
  • Link: Ein Link auf eine andere Seite.
  • Image: Ein Artikel aus einem einzelnen Bild.
  • Quote: Ein Zitat, im HTML mit blockquote markiert oder alternativ ein Artikelinhalt als Zitat, der Titel kann die Zitatquelle oder der Autor des Zitats sein.
  • Status: Eine kurze Statusmeldung, ähnlich wie die 140-Zeichen Nachricht bei Twitter.
  • Video: Ein Artikel bestehend aus einem Video.
  • Audio: Ein Audio-Datei mit Player.
  • Chat: Eine Gesprächsprotokoll, ähnlich wie bei Google Buzz oder Skype-Chat.

Die Auswahl eines Artikel-Formats kannst du während des Schreibens eines Artikels im Adminbereich durch Anklicken eines Radio-Buttons in einem extra Feld bestimmen.

WordPress 3.1 Post Formats
In diesem Bespiel ist das Artikel-Format “Aside” ausgewählt.

Die Eingabe der Artikel-Inhalte ändert sich durch die neuen Post Formats nicht. Es müssen weiterhin Titel etc. ausgefüllt werden. Der Theme-Autor kann dann in seinem Theme selbst bestimmen, ob alle Inhalte auch wirklich angezeigt werden sollen. Beim Artikel-Format Link kann z.B. auf die Ausgabe der Artikel-Überschrift verzichtet werden, da das Artikel-Format Link ja nur eine kurze Mitteilung eines intereressanten Links sein soll.

Wichtig: Die Post Formats sind mit Absicht in die oben aufgeführten Formate unterteilt. Es ist nicht angedacht, diese Formate zu individualisieren und eigene hinzuzufügen. Nur so kann es gewährleistet werden, dass ein Theme kompatibel mit anderen Themes bleibt.

2. So kannst du die Post Formats in ein Theme integrieren

Die Einbindung der neuen Artikel-Formate in einem WordPress-Theme ist eigentlich ganz einfach. Als erstes fügst du folgende Funktion in die functions.php Datei des Themes ein:

[php]
// Support Post Formats.
add_theme_support( ‘post-formats’, array( ‘aside’, ‘gallery’, ‘link’, ‘image’, ‘quote’, ‘status’, ‘video’, ‘audio’, ‘chat’, ) );
[/php]

Du musst natürlich nicht alle Post Formats unterstützen. Alle Formate, die du für dein Theme nicht verwenden möchtest, löscht du einfach aus dem Code-Schnipsel.

CSS-Klassen für Artikel-Formate

Nachdem du den Code in deine functions.php eingefügt hast, kannst du die unterschiedlichen Formate beim Schreiben eines Artikels im Admin-Bereich bereits auswählen. Den Artikeln wird dann automatisch eine entsprechende CSS-Klasse im Format .format-gallery (bzw. format-link, format-aside etc.) zugewiesen. Dazu musst du allerdings darauf achten, dass dein Theme die Funktion post_class im Code verwendet, der den Post umschließt.

WordPress 3.1 Post Formats
Die post_class Funktion in der loop.php Datei von TwentyTen.

Den angezeigten Inhalt der Artikel-Formate bestimmen

Im WordPress-Loop, der ja für die Darstellung der Artikel deines Blogs sorgt, musst du jetzt noch bestimmen, wie die verschiedenen Artikel-Formate angezeigt werden sollen. In einem Artikel des Formats “aside” (also einer Notiz oder Nebenbemerkung) kannst du z.B. auf die Integration der Überschrift (the_title) verzichten. In einem Gallery-Post möchtest du eventuell auf die Anzeige des Datum und des Autors verzichten usw.

Dazu öffnest du jetzt die loop.php Datei deines Themes. Über die Funktion has_post_formats und einem PHP if-Statement, kannst du dann deine Bedingungen für die unterschiedlichen Formate festlegen. Hier ein Code-Beispiel:

[php]
if ( has_post_format( ‘aside’ )) {
echo the_content();
}

elseif ( has_post_format( ‘chat’ )) {
echo ‘<h3>’;
echo the_title();
echo ‘</h3>’;
echo the_content();
}
[/php]

Auch in der loop.php Datei des Standard-Theme TwentyTen wird die Funktion has_post_format bereits genutzt. Hier stehen aside-Posts und gallery-posts zur Verfügung.

Die Artikel-Formate gestalten

Ein schönes Beispiel für die Verwendung von Link-Posts, kurzen Notiz-Artikeln oder Bildergalerie-Artikeln kannst du dir z.B. auf dem Blog von Matt Mullenweg anschauen.

WordPress 3.1 Post Formats
Matt Mullenweg nutzt Thumbnails für die Darstellung einer Bildergalerie auf seines Blog.

Jede Menge Inspirationen für das Gestaltung verschiedener Artikel-Formate findest du natürlich auch bei den vielen Tumblr-Themes. Ein tolles Beispiel ist z.B. das sehr beliebte Tumblr-Theme Solaris.

WordPress 3.1 Post Formats
Styling der Artikel-Formate mit Icons und unterschiedlichen Farben von Solaris.

WordPress 3.1 Post Formats
Auch im Lightweight Tumblr-Theme werden Artikel mit Icons markiert.

Eine Übersicht aller Themes gibt’s im Tumblr Theme Garden.

Weitere Artikel über Post Formats in WordPress 3.1

Wie gefällt dieser dieses neue WordPress-Feature für die bald zur Verfügung stehende WP-Version 3.1? Denkst du, dass du die Formate in deinem Blog nutzen wirst und kannst du dir vorstellen, dein Theme mit den neuen Formaten und entsprechendem CSS-Styles auszustatten? Über dein Feedback und weitere Tipps zu den neuen Post Formats in WordPress 3.1 freue ich mich sehr!

Übrigens, wenn du die Beta-Version WordPress 3.1 Release Candidate 4 schon vorab auf einer WordPress-Testinstallation ausprobieren möchtest, kannst du dir einfach das WordPress Beta Tester-Plugin installieren.