In den letzten Monaten wurde in der WordPress-Community bereits jede Menge über die spannende, seit WordPress 3.0 integrierte Custom Post Types-Funktion berichtet. Und auch die Verwendung von Custom Post Types und Custom Taxonomies im eigenen WordPress-Theme wurde Dank hilfreicher Plugins, auch für nicht Techies schon um einiges leichter gemacht.
Dennoch ist es für viele Webdesigner und Blogger oft nicht ganz leicht zu verstehen, für was die Funktion, mit dem vielleicht etwas zu kompliziert gewählten Namen wirklich genutzt werden kann, und wie man sie möglichst leicht in das eigene WordPress-Theme einbaut. Hier also mein Versuch, die Custom Post Types-Funktion wirklich zu verstehen.

1. Custom Post Types im Überblick

Custom Post Types (übersetzt etwa “individuelle Inhaltsarten”) hören sich im ersten Moment viel komplizierter an, als sie eigentlich sind. Denn die Custom Post Types-Funktion erweitert eigentlich nur die Fähigkeit von WordPress, neben den üblichen Artikeln und Seiten, noch weitere eigene, individuelle Inhaltstypen im Admin-Bereich anzulegen, und dort auch besser zu verwalten.

Mit Hilfe einer eigenen Template php-Datei und CSS kann man dann auch ganz leicht ein individuelles Layout für diese Custom Post Types schaffen.

2. Praktische Beispiele für die Verwendung von Custom Post Types

In der Praxis kannst du so also z.B. ein Custom Post Type mit dem Namen Portfolio anlegen, wenn du neben deinen in WordPress angelegten Seiten (wie Über mich, Kontakt oder Angebot) und deinen Blog-Artikeln auch deine neusten Arbeitsproben in einem Portfolio präsentieren möchtest.

Bevor es die Custom Post Type-Funktion gab, hast du deine Portfolio-Projekte eventuell in Artikel angelegt und diese in die Kategorie “Portfolio” einsortiert. Alle Artikel der Kategorie Portfolio konnten dann von den übrigen Blog-Artikeln ausgeschlossen werden.

Jetzt kannst du deine Arbeitsproben praktischer anlegen, indem du dir in deinem WordPress-Theme den Custom Post Type Projects anlegst.

WordPress Custom Post Types

Um einen neues Projekt in dein Portfolio einzustellen, kannst du dann ein neues Portfolio-Element (Add project) anlegen.

WordPress Custom Post Types

3. Custom Taxonomies verwenden

Zusätzlich kannst du die WordPress Funktion Custom Taxonomies nutzen. Das Wort Taxonomy hört sich ebenfalls furchtbar kompliziert an, gemeint ist aber eigentlich nur Gruppierungen, die du individuell anlegen kannst. Eine bereits in WordPress genutzte Taxonomy sind z.B. die Tags (Schlagwörter).

Ein praktisches Beispiel für eine weitere, eigene Gruppierung für die Custom Posts des Portfolios könnten z.B. Skills (Fähigkeiten, Techniken) sein, mit denen beim Projekt gearbeitet wurde. Bei einem neuen Webseiten-Projekt könntest du bei Skills z.B. Photoshop, HTML & CSS und WordPress angeben.

WordPress Custom Post Types

Diese Werte in “skills” kannst du dann im Layout der Portfolio-Projekte (z.B. in einem extra Feld oder in einer Tabelle) wieder ausgeben.

Ich denke an Hand dieses Beispiels werden die Möglichkeiten der Custom Post Types immer deutlicher, und dir fallen inzwischen bestimmt schon jede Menge Fälle ein, in denen du die Custom Post Types und Custom Taxonomies verwenden könntest. Mir fallen z.B. noch Bewertungen von Kinofilmen oder Musik-Alben ein. Firmen könnten Custom Post Types auch nutzen, um die neusten Produkte auf der Webseite zu präsentieren.

Besonders beliebt sind Custom Post Types auch bei der Nutzung von WordPress als Content Management System. Denn vor allem, wenn du ein individuelles WP-Theme für einen Kunden vorbereitest, ist es sehr hilfreich, verschiedene, benötigte Inhaltstypen im Admin-Bereich mit eigenem Namen anlegen zu können. Deine Kunden können dann später Inhalte leicht im WordPress-Backend eingeben, ohne dabei mit den sonderlich selbsterklärenden Custom Fields arbeiten zu müssen.

4. Praktische WordPress-Plugins für Custom Post Types und Taxonomies

Inzwischen gibt es auch schon etliche sehr nützliche Plugins, um Custom Post Types und Custom Taxonomies anzulegen, ohne den eigentlichen Theme-Code dabei anpassen zu müssen. Eines dieser Plugins ist z.B. Custom Post Type UI. Über die Plugin-Einstellungen kannst du mit wenig Aufwand neue Custom Post Types und Taxonomies anlegen, verwalten und anpassen.

WordPress Custom Post Types
So kannst du eigene Post Types und Taxonomies mit Custom Post Type UI anlegen.

Im zweiten Teil dieser kleinen Custom Post Types-Serie werde ich dann aber auch noch Schritt für Schritt erklären, wie du die dir individuelle Inhalte über die functions.php Datei selbst in dein WordPress-Theme einfügst, wie du individuelle Taxonomies für deine Custom Post Types anlegst, und wie du deine Custom Post Types anschließend auch noch individuell gestalten kannst.

Hast du Fragen oder weitere hilfreiche Tipps zur Custom Post Type-Funktion in WordPress? Welche Verwendungsmöglichkeiten kannst du dir für Custom Post Types noch vorstellen, und wie praktisch findest du die Option insgesamt? Über dein Feedback und deine Tipps freue ich mich sehr!

Weitere Infos über Custom Post Types und Custom Taxonomies kannst du übrigens auch noch im WordPress Codex nachlesen.